Aussergewöhnlich lange musste ich 2021 warten bis es endlich wieder auf Motorradreise ging und dies auch bloss für 10 Tage. Die Offroad-Pisten der Westalpen waren das Ziel, dazu sollte die ganze Ausrüstung und Technik auf Praxistauglichkeit für den anstehenden Südafrika-Trip getestet werden. Zum ersten Mal wollte ich auch die Offroad Fähigkeit meiner neuen Moto Guzzi V 85TT testen, ich versprach mir einiges, da sie doch ein paar Kilos weniger auf die Waage bringt wie die Triumph Tiger 1200. Da das Wetter nicht durchwegs schön vorausgesagt war, wollte ich dann die jeweilige Seite des Westalpenkamms befahren, der gerade eher von schlechtem Wetter geschützt war aber zuerst ging es bei eitel Sonnenschen ins Wallis.

Westalpen Offroad 2021, 1. Etappe
Offroad: 8 km
– km 86 bis km 89 vor Eriswil (SG 3)
– km 102 bis km 104 vor Schloss Trachselwald (SG 2-3)
– km 129 bis km 132 Äbersold (SG 3)
kein Offroad aber auch schön:
– Jaunpass
– Abländschen – Saanen
– La Lecherette – Aigle (Lac de l’Hongrin, nur Sa + So)
Schon nach 70km führte mich die Route weg von der Autobahn und quer durch die Voralpen, schon hier hatte ich ein paar der wenigen Offroad Möglichkeiten der Schweiz mit eingebaut, wie die kurzen Teilstücke bei Eriswil, dem Schloss Trachselwald und dem Äbersold. Immer schön zu befahren ist der Jaunpass und dann vor allem die kleine Strasse via Abländschen nach Saanen. Auf der Passhöhe des Col des Mosses bog ich rechts ab auf die nur an Wochenenden befahrbare Militärstrasse, die sich geschwungen entlang des Stausees l’Hongrin an die Berghänge schmiegt. Plötzlich offenbarten sich wunderbare Aussichten auf den Genfersee, dieser liegt einem da quasi zu Füssen, und darüber hinaus schon in die französichen Alpen. Das Strässchen hinunter nach Aigle ist spektakulär, teilweise nur einspurig im 15 minuten Takt durch enge Tunnels zu befahren und kurz oberhalb des Talbodens windet es sich dann durch die Weinberge des Unterwallis. Das Hotel de la Poste in Martigny bot ein hübsches Zimmer und zusätzliche Behausung für Margarita, meine Moto Guzzi, das Entrecote im Restaurant la Vache qui vole war hervorragend.





Westalpen Offroad 2021, 2. Etappe
Offroad: 12 km
– km 23 bis km 29 Col du Lein bis Col des Planches (SG 2-3)
– km 30 bis km 32 bei Vens (SG 2-3)
– km 35 bis km 39 Col du Tronc (SG 2-3)
Sehr erstaunt war ich am Morgen über die nassen Strassen, den Regen hatte ich frühestens gegen Abend erwartet. Ich entschied mich deshalb spontan, mal als erstes die paar Kilometer Offroad in den Bergen hoch über Martigny zu befahren und dann je nach Wetterentwicklung Richtung Aosta oder Chamonix zu fahren. Die Pässe Col du Lein, Tronc und des Planches sind sehr einfach zu befahrende Kies- / Waldstrassen, bieten aber immer wieder sehr schöne Passagen entlang von Felswänden und Aussichten auf die Täler rund um Martigny.
Um die Mittagszeit entschied ich mich dann für die Version Chamonix, sehr schön wie sich die Route de la Forclaz vom Talboden erhebt und sich durch die Weinberge hochschraubt. Wahnsinn dann auch die Eiszunge die vom Mont-Blanc beinahe bis hinunter nach Chamonix hängt, für mich ging es aber weiter Richtung St.-Gervais und den Col du Joly. An dessen Fuss merkte ich jedoch, dass ich noch keine Offroad-Karten für OSMand heruntergeladen hatte und die dicken Wolken über der Passhöhe verhiessen auch nichts gutes, deshalb beschloss ich schon früher als üblich ein Dach über dem Kopf zu suchen und fand dieses wie schon ein Jahr zuvor unten in le Fayet mit dem Terminus, einem Hotel eher älteren Semesters, dafür ok fürs Budget.





Westalpen Offroad 2021, 3. Etappe
Offroad: 36 km
– km 14 bis km 21 Les Contamines – Col du Joly (SG 4)
– km 50 bis km 59 Plan Villar bei Beaufort (SG 3)
– km 68 bis km 72 bei Arêche (SG 3-4)
– km 77 bis km 82 Cormet d’Arêches (SG 3-4)
– km 176 bis km 187 Col de la Madeleine – Montaimont (SG 3-4)
kein Offroad aber auch schön:
– D 77 Col du Chaussy
Auch am nächsten Morgen hingen die Wolken noch immer sehr tief, kaum eine Bergspitze war zu erkennen und trotzdem entschloss ich mich nochmal die Skipisten hoch zum Col du Joly in Angriff zu nehmen. Anfangs noch relativ einfach bis zur Bergstation der untersten Seilbahn, später richtig grob und recht steil ging es da hoch zur Passhöhe, die immer mal wieder durch kleine Wolkenlücken erspäht werden konnte, im Gegensatz zum Mont Blanc auf der anderen Talseite, der blieb Blanc.




Von der Passhöhe führt dann ein kleines asphaltiertes Strässchen hinunter ins bezaubernde Beaufort, das vor allem in Richtung Col de Roselend durchfahren wird. Meine Route führte aber auf der gegenüberliegenden Hangseite wieder hoch auf die Route Forestiere de Plan Villard , einer einfach zu befahrenden Waldstrasse. Von Arêches gings dann nicht direkt Richtung Cormet wie geplant, sondern zuerst über einige Serpentinen hoch Richtung Barrage de Roselend und dann überraschend nochmal auf eine Piste die dann zum Strässchen zur Cormet d’Arêches führte, dies alles fügt sich wie ein Puzzle wunderbar zusammen. Auf der Cormet waren dann Ausflügler zu Tausenden unterwegs, seltsamerweise begegnete ich jedoch nicht einem einzigen Motorrad. Geplant war danach ein Piste von Valmorel zum Col de la Madeleine zu fahren, allerdings waren sämtliche Zufahrten mit Fahrverboten belegt, was mich dann zwang nochmal den ganzen Weg runter ins Tal zu fahren und den Col de la Madeleine befestigt zu befahren, trotzdem schön und vor allem überraschend, dass es kurz nach der Passhöhe doch noch einen Abstecher auf eine Schotterpiste gab. Wunderbar dieses 11 km lange unbefestigte Stück bis Montaimont aber auch die befestigte Fortsetzung zum Col du Chaussy.



Angesichts der fortgeschrittenen Stunde entschied ich mich eher notgedrungen für eine Übernachtung in Modane, weder das Hotel noch der Ort wirkten wirklich einladend, allerdings war die Pizza im Restaurant Pulcinella hervorragend.
Westalpen Offroad 2021, 4. Etappe
Offroad: 5 km
– km 37 bis km 42 bei Sauze d’Oulx (TET-I, sec01) (SG 4-5)
– Aufgabe in Folge Crash
Die angekündigten Gewitter trieben mich dann tags darauf schnellstmöglich auf die italienische Seite des Alpenkamms, deshalb nahm ich auch die Autobahn oder besser gesagt den Tunnel de Fréjus, dies hätte ich wohl vermieden wenn ich gewusst hätte, dass dafür 30€ hinzublättern sind, 1 Weg, 1 Motorrad, verrückt! Ab Oulx sollte es dann auf den TET Italien gehen, hoch zum Colle Basset und der Assietta Kammstrasse. Schon in Sauze d’Oulx brauchte ich jedoch lange bis ich den Einstieg fand, dabei verfuhr ich mich auch kurzzeitig auf einen sehr steilen Schlittelweg, wobei dann der Einstieg in den TET sehr einfach war. Das änderte sich ab dem Weiler Tachier, plötzlich stieg der Pfad extrem steil und irgendwie kam ich aus der Ballance und musste Margarita zum ersten Mal hinlegen. Nix passiert ausser dass bei meiner Louis Probiker Motorradhose eine 20cm lange Naht aufgerissen war. Die Bergung der Guzzi gestaltete sich da bedeutend schwieriger in diesem sehr steilen Gelände, ich beschloss deshalb Hilfe zu holen bevor ich die Lage noch verschlimmerte. Beim Restaurant traf ich 2 Mountainbiker, die eh da hoch wollten und diese halfen mir die Guzzi wieder auf die Beine zu stellen, für eine weitere Bergung wollten sie aber nicht mehr zur Verfügung stehen. Deshalb ging ich zurück zur Hütte und da kam mir dann Matias helfen, selber ein Motorradfahrer und zu zweit gelang es dann doch mit einigem Kraftaufwand Margarita wieder fahrfertig in Position zu bringen.



Für mich hiess das aber erst mal eine Schneiderei zu suchen, denn auf Offroadfahren mit offener Hose hatte ich keinen Bock. In Susa fand ich ein super Hotel Susa & Stazione mit Motorradgarage, sehr freundlichem Personal und Schneiderei gleich um die Ecke. Beim Warten auf die geflickte Hose beim Eis essen noch einen netten Artgenossen (hallo Jürgen!) kennengelernt und später im Bella Napoli hervorragendes Thunfisch Filet gegessen, so nahm der Tag doch ein sehr gutes Ende.




Westalpen Offroad 2021, 5. Etappe
Offroad: 27 km
– km 12 bis km 20 Colle delle Finestre (SG 3-4)
– km 22 bis km 28 Teil von Assietta Kammstrasse bei Fenestrelle (TET-I, sec01) (SG 3)
– km 60 bis km 68 Colle Lazarrà (TET-I, sec01) (SG 4)
– km 80 bis km 85 Colle della Vaccera (TET-I, sec01) (SG 4)
kein Offroad aber auch schön:
– SP 172 Colle delle Finestre
– Bibiana – Cavour
Die Wettervorhersage versprach überhaupt nicht gutes und sehr gerne hätte ich noch eine Nacht im Hotel angehängt, das war leider nicht möglich und so beschloss ich einfach mal loszufahren so lange es halbwegs trocken blieb. Den Colle delle Finestre kannte ich schon recht gut, der war auch einfach zu befahren (wurde auch schon vom Giro d’Italia befahren) und erstaunlicherweise boten die Ausblicke durch die Wolkenfenster ein selten schönes Schauspiel. Auf der Passhöhe quatschte ich kurz mit einem weiteren Motorradfahrer und mit einige Tipps verabschiedete ich mich von ihm, nicht zum letzten Mal wie sich herausstellen sollte. Überraschenderweise bog der TET Italien dann kurz nach der Passhöhe auf eine Piste ab die ich noch nicht kannte, keine Herausforerung aber trotzdem sehr schön wie sie sich westwärts an den Abhang schmiegte. Es war Mittwoch, die Assietta Kammstrasse eigentlich gesperrt für motorisierten Verkehr, dies Strasse war aber auch mit Assietta ausgeschildert und da war gar eine Polizeikontrolle mitten drin aber ausser einem bösen Blick des Beamten war dann doch nichts weiter.






Nach einem Dutzend asphaltierter Kilometer talwärts bog der TET rechts ab und nach kurzer Zeit ging es unbefestigt über den Colle Lazzarà, ein paar gröbere Passagen aber kaum so herausfordernd wie der Col du Joly, eher schwieriger war meines Erachtens dann der folgende Colle Vaccera, vor allem wegen der vorangegangenen Regenfälle. Die dunklen Wolken trieben mich dann schliesslich in die Poebene, erst ein traumhaft geschwungenes Strässchen von Bibiana nach Cavour, selbst ein sehr schöner Ort und dann ins bezaubernde Saluzzo, ein Städtchen 50 km südlich von Turin mit wunderbarer Altstadt, Castiglia und zu Füssen dem hervorragenden Hotel San Giovanni.






Westalpen Offroad 2021, 6. Etappe
Offroad: 51 km
– km 34 bis km 70 Varaita-Maira Kammstrasse (bis Colle Birrone SG 3, danach SG 4+)
– km 106 bis km 121 Maira-Stura-Kammstrasse (TET-I, sec01) (SG 3-4)
kein Offroad aber auch schön:
– SP 268 nach Demonte
– SP 121 Umfahrung Borgo San Dalmazzo
Mit einem hervorragenden Frühstück im Bauch und bei wolkenlosem Kaiserwetter brach ich tags darauf auf zu einer Bergtour par excellence. Die Varaita-Maira-Kammstrasse wollte ich schon vor Jahren fahren, damals kamen gesundheitliche Probleme dazwischen aber jetzt musste es einfach sein, es passte alles. Beim Santuario Valamala begann ich aber schon mal zu zweifeln, meine Routenplanung führte mich hinter dem Restaurant auf einen Wanderweg, der plötzlich immer grober und schmaler wurde, nach 700m war der Spuk vorbei und ich landete überraschenderweise nochmal für ein paar km auf Asphalt. Aber dann, was für ein Traum, sehr einfach zu fahren bis zum Colle Birrone und dann wurde es aber richtig grob, die nächsten 30 km verlangten mir alles ab, das war das krasseste was ich bisher gefahren hatte, wohl auch wegen der Kondition und immer nah am Abgrund, da zittern dann manchmal auch die Glieder bloss vom An- oder Ausblick.




Vom Colle di Sampeyre wurde mir die Abfahrt vom TET empfohlen, da wurde aber gebaut und so fuhr ich die Strasse halt einfach bis ans Ende und schau an, wen trifft man da, den Biker vom Vortag auf dem Colle delle Finestre, ach ist die Welt klein. Zusammen machten wir uns an die Maira-Stura Kammstrasse, für mich wohl die schönste, zumindest was ich bisher kenne, vor allem bei dem Wetter, einfach nur atemberaubend und auch ein bisschen weniger herausfordernd als die Varaita. Zurück auf der befestigten Passstrasse des Colle Valcavera hinunter nach Demonte gibt’s noch einmal 2 unbefestigte Abschnitte aber vor allem dieses zauberhafte Tal mit geflankt von den glühenden Bergspitzen. Überraschenderweise bot auch die Fahrt nach Cuneo im Abendlicht einige sehr schöne, kurvige Passagen, mit Basti verbrachte ich später einen sehr vergnüglichen Abend in Cuneo, auch diese Stadt lohnt sich ein zweites Mal zu besuchen.









Westalpen Offroad 2021, 7. Etappe
Offroad: 11 km
– km 54 bis km 65 Colle della Lombarda
kein Offroad aber auch schön:
– SP 337 im Valle Stura (bei Demonte)
– SP 255 Colle della Lombarda
– M 59 Col de La Sinne (TET-F, sec04)
– D 28 durch Gorges du Cians (TET-F, sec04)
Von Cuneo ging’s dann zuerst auf der gleichen Route zurück Richtung Demonte, wobei ich da dann die andere Talseite mit dem «Radweg» bevorzugte, ein sehr kleines, enges und kurviges Strässchen. Der Colle de la Lombarda ist zwar grundsätzlich asphaltiert und landschaftlich sehr reizvoll und erinnert mich an den Albulapass in der Schweiz. 10 km vor der Passhöhe kann man dann auf die alte Schotterpiste abbiegen und diese ist sehr heimtückisch, da sie überhaupt nicht schwierig aussieht und auch nie wirklich steil ist, dafür teilweise mit Gras überwachsen und mit sehr losen, tiefen und steinigen Passagen versehen ist. Etwa 3 km vor der Passhöhe teilt sich der Track, links geht es über 10 Serpentinen zur Passhöhe und rechts noch ungefähr 1,5 km weiter bis einem ein grosser Felsbrocken die Weiterfahrt versperrt. Schon kurz vor der Weggabelung hatte ich die Ballance auf Margarita in einem kurzen, sehr ausgewaschenen Stück verloren und musste sie hinlegen und da ich mir die Serpentinen nicht zutraute (sahen recht ausgewaschen aus), wollte ich den gleichen Weg zurück antreten und rutschte an derselben Stelle im losen Geröll mit dem Fuss weg, was noch einmal 30 Min. dauerte bis diese Stelle passiert war. Auf der ganzen Strecke waren zudem 6-7 Viehzäune gespannt, die jedes Mal aus- und nach der Durchfahrt wieder eingehängt werden wollten. Insgesamt brauchte ich für diese 11 km mehr als 2 h und so war ich doch recht froh, dass der Rest der Route durchgehend asphaltiert war.






Nach der Passhöhe ging es hinunter in den hässlichen Skiort Isola2000 und dann zügig auf einer wunderbaren Passstrasse Richtung Nizza. Nach gut 40 km bog ich rechts ab auf den TET Frankreich und den Col de la Sinne, dieser schraubt sich spektakulär zwischen den Felsen hoch bis Ilonse, dieser Ort ist kaum wahrnehmbar, erst wenn man ihn ein paar Kehren weiter von oben sieht. Nach der Passhöhe ändert sich das Geschehen plötzlich, die Felsen scheinen schwarz und brüchig und später in der Gorges du Cians in einem unglaublichen rot, faszinierend obwohl bestens ausgebaut diese Strasse durch die Schlucht.




Kurz nach Valberg erspähte ich in einer Kehre einen Abzweiger zu einem speziellen Felstor, das erinnerte mich sehr an Kapadokien und liess mich den Idioten von Autofahrer wieder vergessen der in einer leichten Kurve meine halbe Strassenseite in Anspruch nahm, dies passierte mir in Frankreich zum wiederholten Mal, echt mühsam! Das Zimmer im Hotel Le Relais des Cavaliers in Villeneuve d’Entraunes war eher einfach aber dafür die Gastfreundlichkeit des jungen Paares um so grösser.
Westalpen Offroad 2021, 8. Etappe
Offroad: 32 km
– km 34 bis km 46 Bayasse – Col de la Bonette (TET-F, sec15) (SG 4-5)
– km 76 bis km 96 Col du Parpaillon (TET-F, sec15) (SG 4)
kein Offroad aber auch schön:
– D 2202 Col de la Cayolle (TET-F, sec15)
– C 4 Col de la Bonette (TET-F, sec15)
– D 38 entlang der Durance (TET-F, sec15)
Dieser Tag sollte ganz im Zeichen des TET Frankreich Sec15 stehen, zuallererst befestigt über den schönen Col de la Cayolle wo es dutzende Murmeltiere zu beobachten gab und dann richtig, richtig grob nach der Abzweigung in Bayasse Richtung Col de la Bonette / Moutière durch das Vallon de la Moutière. Diese Piste würde ich echt nur erfahrenen Offroadern empfehlen da teilweise extrem ausgewaschen mit groben Felsbrocken die es zu überwinden gab (SG 4-5).








Da ich mehrfach Gepäck stückweise mehrere hundert Meter hochschleppte um die Klippen mit weniger Gewicht zu meistern verlor ich natürlich sehr viel Zeit und so ersparte ich mir weitere Offroad Abzweiger des TET und beschränkte mich auf den berühmten Col du Parpaillon mit dem finsteren und nassen Scheiteltunnel. Landschaftlich ist es schon ein krasser Pass, vor allem die Geröllwüste bei der Passhöhe, von der Piste her gerade so, dass ich sie ohne grosse Schwierigkeiten meistern konnte, bei Denzel mit 3-4 angegeben, für mich war es eher 4. Das schöne Hotel Edelweiss in Briançon liegt bestens gelegen zwischen der oberen historischen Altstadt mit der Festung und dem unteren, neueren Stadtteil wo es auch ein grösseres kulinarisches Angebot gibt.





Westalpen Offroad 2021, 9. Etappe
Offroad: 53 km
– km 30 bis km 57 Valle Argent(i)era (unten SG 3, ab km 40 SG 4)
– km 90 bis km 98 Colle delle Finestre (SG 3)
– km 141 bis km 159 Colle del Colombardo (TET-I, sec02) (SG 3-4)
kein Offroad aber auch schön:
– SP 172 Colle delle Finestre
– SP 32 bei Viu, solange man freie Fahrt hat….
Der letzte Offroadtag führte mich zurück nach Italien auf den TET, zuerst allerdings ins traumhafte Valle Argentera, hier galt es zwar eine Maut von 5€ zu entrichten, die war es aber alleweil wert, trotz tausender weiterer Ausflügler die dieses Hochtal übers Wochenende zum Campen und Picknicken bevölkerten. Anscheinend gibt es zuhinterst im Tal noch Überreste eines Flugzeugabsturzes aus dem 2. Weltkrieg zu bestaunen, mir reichte die Anfahrt zur Alpe Gran Mioul, einfach zauberhaft.




Es war Sonntag und deshalb beschloss ich auch auf die Befahrung der Assietta Kammstrasse zu verzichten, dies stellte sich auf der Passhöhe des Colle delle Finestre als sehr weise heraus, total zugestellt war die Passhöhe. Der Colle Colombardo ist länger als erwartet asphaltiert aber mit einigen sehr steilen Rampen und Kehren versehen bis zur Chiesa di San Lorenzo. Schön staubig und immer wieder fantastische Ausblicke auf Turin bietend führte die Piste durch Alpweiden hoch, auf der Abfahrt wurde es dann eher mal steinig und bei 2 steilen Stellen musste ich die Zäume dann echt zügeln, kam doch meine ganze Fuhre ins Rutschen. Das Val Viu bietet wunderbaren Kurvenspass, so man denn freie Fahrt hat. Ivrea am Eingang zum Aostatal hat zwar eine sehr schöne Altstadt, die war aber an diesem Sonntagabend wie ausgestorben, ich hatte grosse Mühe in einem der wenigen offenen Restaurant einen Platz zu finden, das Hotel Albergo Luca am Rand der Altstadt bot keinen Luxus aber gedeckten Parkplatz für Margarita.



Westalpen Offroad 2021, 10. Etappe
Offroad: 1 km
– 700m bei Buronzo 😁
kein Offroad aber auch schön:
– von Bolengo bis Salussola, sehr schön kurvig
– von Salussola bis Gattinara entlang der Reisfelder
– entlang des Lago Maggiore ab Arolo
– alter Gotthardpass (Tremola)
Für den Heimweg suchte ich die schnellst und schönst mögliche Route, da gab es vor allem zu Beginn einige traumhafte kleine Strässchen bis ins Reisanbaugebiet und Kornkammer nordöstlich von Vercelli und natürlich bieten auch die Gestade des Lago Maggiore herzerwärmendes. Deutlich kühler war dann die Anfahrt auf die Gotthardpasshöhe über die alte Tremolastrasse, trotzdem ein Vergnügen wenn man Musse und Zeit hat. Insgesamt war es eine traumhafte Tour, auch wenn die ersten Tage nach meinem Geschmack zu feucht waren.